27.09.2018

Tablets im Unterricht: Wie weit ist der Digitalisierungsprozess vorangekommen?

Die Bürgerstiftung Braunschweig und das Georg-Eckert-Institut, Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung präsentieren zentrale Ergebnisse der Langzeitstudie „Digitales Lehren und Lernen“

Vertreter des Niedersächsischen Kultusministeriums, der Niedersächsischen Landesschulbehörde, des Niedersächsische Landesinstituts für schulische Qualitätsentwicklung (NLQ), des Vereins N21, des Schulträgers Stadt Braunschweig, der Schulleitungen und Lehrkräfte waren am 27. August im Haus der Wissenschaft zusammengekommen. Es ging um die vielschichtigen Ergebnisse der Studie „Digitales Lehren und Lernen“ und die Handlungsempfehlungen, die sich daraus ableiten lassen – für die Bildungspolitik und Bildungspraxis. So legte Thomas Schebesta, Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung Braunschweig und zuständig u. a. für die Stiftungszwecke Bildung und Erziehung, in seiner Begrüßung auch nochmal das Augenmerk auf das Ziel der Begleitforschung, die die Bürgerstiftung beauftragt hatte: „Unser Förderprojekt zum mobilen Lernen in der interaktiven Schule ist zukunftsweisend und hat Modellcharakter. Die dabei gewonnenen Erfahrungen sollen vom Land, den Schulträgern und den Schulen nutzbar gemacht werden, um die Rahmenbedingungen für das digitale Lernen zu verbessern.“

Tradition und Herzensangelegenheit

Bereits seit zehn Jahren treibt Ulrich Deissner, Gründungsmitglied und Ehrenvorsitzender der Stiftung, die Frage um, wie digitale Medien sinnvoll im Unterricht und in unterschiedliche Schulformen eingesetzt werden können: „Wir haben damals mit interaktiven Whiteboards angefangen. Ein nächster Schritt war dann, in 2012 Laptops für die SchülerInnen der siebten Klassen des Raabe-Gymnasiums zur Verfügung zu stellen, damit diese lernen, kompetent mit Medien umzugehen“. Natürlich habe es auch einige Hindernisse gegeben, „vor allem technische Strukturen mussten optimiert werden“, so Deissner. „Mittlerweile sind diese Probleme weitestgehend gelöst, alle Schülerinnen und Schüler eines Jahrgangs der Raabeschule nutzen die mobilen Endgeräte“, freut er sich über das Top-Niveau, dass das Langzeit-Projekt erreicht hat.

Die Studie: Wer loslassen kann, der wird belohnt

Fünf Jahre lang begleitete das Georg Institut, Leibnitz-Institut für internationale Schulbuchforschung (GEI) den Einführungs-Prozess, beobachtete die Schülerschaft, sprach mit Lehrenden und befragte SchülerInnen und Eltern zu ihren Erfahrungen im Umgang mit der Technik. „Wichtig war für uns auch zu untersuchen, wie die beteiligten Akteure die Chancen und Herausforderungen von digitalen Medien bewerten“, erklärt Prof. Dr. Eckhardt Fuchs, Direktor des Instituts.

Die multi-methodisch angelegte Fallstudie liefert über 200 Seiten Interviewtransskripte und Feldnotizen sowie rund 300 Datensätze zu Mediennutzungs- bzw. Medienerziehungstypen.

„Die Einzelergebnisse unserer Studie zeigen, dass in diesen Zeiten medialen Wandels Unsicherheit herrscht“, fasst die Projektleiterin Annekatrin Bock kurz zusammen und hebt hervor, dass „Lehrer, die besonders kompetent mit Tablets umgehen, loslassen und den Lernenden Eigenverantwortung zugestehen, mit sehr positiven Unterrichtsergebnissen belohnt werden.“

Die Bürgerstiftung steht interessierten Schulen, die sich auf den Weg in die digitale Bildung begeben möchten, gern als Partner zur Verfügung.

Auf einen Blick:

Zurück