10.06.2020

Bürgersingen - Liedtext für den 10. Juni

Liebe Bürgersängerinnen und Bürgersänger,

wie gern hätten wir dieses Jahr wieder mit Euch auf dem Magnikirchplatz gesungen. Da dies wegen der Corona-Pandemie nicht möglich ist, hoffen wir nun, dass viele von Euch jeden Mittwoch um 17.15 Uhr mit uns vor dem Radio singen! Radio Okerwelle (Frequenz 104,6) spielt um diese Zeit ein ausgewähltes Lied und alle, die das gemeinsame Singen vermissen, stimmen ein. So möchten wir uns mit Euch verbunden fühlen. Bleibt gesund und fröhlich.

Eure Bürgerstiftung

 

Hoch auf dem gelben Wagen  (10. Juni)

Hoch auf dem gelben Wagen
Sitz ich beim Schwager vorn’.
Vorwärts die Rosse traben,
Lustig schmettert das Horn.
Felder und Wiesen und Auen,
Leuchtendes Ährengold.
|: Ich möcht´ ja so gern noch schauen, Aber der Wagen, der rollt. :|

Postillion in der Schenke
Füttert die Rosse im Flug.
Schäumendes Gerstengetränke
Reicht mir der Wirt im Krug.
Hinter den Fensterscheiben
Lacht ein Gesicht gar hold.
: Ich möcht´ ja so gerne noch bleiben, Aber der Wagen, der rollt. :|

Flöten hör ich und Geigen,
Lustiges Bassgebrumm.
Junges Volk im Reigen
Tanzt um die Linde herum,
Wirbelt wie Blätter im Winde,
Jauchzet und lacht und tollt.
|: Ich bliebe ja so gern bei der Linde, Aber der Wagen, der rollt. :|

Sitzt einmal ein Gerippe
Hoch auf dem Wagen vorn,
Schwenkt statt der Peitsche die Hippe,
Stundenglas statt des Horns,
Sag ich: Ade nun, ihr Lieben,
Die ihr nicht mitfahren wollt.
|: Ich wäre ja so gern noch geblieben, Aber der Wagen, der rollt. :|

 

(Den Text des Volkslieds „Hoch auf dem gelben Wagen“ dichtete der Schriftsteller Rudolf Baumbach (1841-1905) im Jahr 1879, also vor fast 140 Jahren. Erst 1922 kam die heute bekannte Melodie hinzu. Komponiert hat sie Heinz Höhne (1892 -1962), Apotheker und Komponist einiger Wandervogellieder.

Die Interpretation des Liedes beinhaltet eine Beschreibung zur Zeit der Reisen mit den Postkutschen von der Mitte des 17. bis Anfang des 20. Jahrhunderts.
Die Strophen beschreiben die Art der Beförderung, Ereignisse während solcher Postkutschenreise, ausgelassene Stimmung und hoffnungsvolle Begebenheiten und auch philosophisch formuliert das Lebensende. Aber wie wir wissen, die Arbeit geht vor; die Postkutsche zieht weiter.
Zur Popularität hat vor allem der damalige Außenminister und spätere Bundespräsident Walter Scheel beigetragen, indem er 1973 in der ZDF-Show zugunsten der Aktion Sorgenkind das Lied sang.

Bei einer repräsentativen Umfrage in Deutschland, durchgeführt vom Institut für musikalische Volkskunde, kannten über 60% der Befragten aus 20 vorgegebenen Liedern das Lied und es ist deswegen auch eines der am meisten gesungenen Lieder während des Bürgersingens.)

 

 

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